Carolus Clusius-Garten

Die Natürlichkeit des vorgefundenen Areals blieb so weit wie möglich erhalten. Der Garten ist ein Refugium, ein Raum für die Öffentlichkeit, mit der Möglichkeit – inne zu halten – Veranstaltungen, wie Lesungen und musikalische Vorträge abzuhalten und um Informationen weiterzugeben

Der Garten soll eine Visitenkarte der Evangelischen Kirchengemeinde sein; für die Bewohner von Bad Ischl und die Gäste der Stadt, die dem innerstädtischen Trubel entfliehen wollen, ein Ort der Begegnung und Besinnung. Die verschiedenen Ebenen – „Zimmer“ bzw. „Stuben“ – sind mit einfachen Sitzgelegenheiten ausgestattet und nach Persönlichkeiten rund um die Reformation benannt: Käthe-Stube (Luthers Frau Katharina von Bora) – Lucas von Cranach-Zimmer – Philipp Melanchthon-Zimmer – Carolus Clusius-Zimmer – Literaten-Stube – J. S. Bach-Platz – Adam-Eck

Separater Fotocredit: Helene Gamperl, Traudl Richter, Gerhard Gamsjäger

Eröffnung

Bei bestem Wetter fand am 18. Juli 2015 die feierliche Eröffnung des Carolus Clusius Garten statt. Zahlreiche Besucher wohnten der Eröffnungszeremonie bei, darunter auch prominente Besucher wie Johannes Kogler, damaliger Vizebürgermeister von Bad Ischl, Ines Schiller, ehemalige Stadträtin von Bad Ischl und aktuelle Bürgermeisterin, Johannes Paul Eichinger von der Superintendentialkurator der Diözese Oberösterreich und als Ehrengast und „Zeremonienmeister“ Dr. Josef Pühringer, 2015 Landeshauptmann von Oberösterreich.

Einen Fachvortrag über diverse Pflanzen, darunter auch solche, die Carolus Clusius erforscht hat, hielt Univ.Prof. i.R. Mag. Dr. Fritz Seewald, Universität Salzburg

Weitere Informationen zum Garten und seiner Entstehung

Der Garten ist südseitig (Bahnhofseite) über einen liebevoll gestalteten Rosenbogen erreichbar. Der bestehende Schaukasten ist westseitig des Torbogens situiert. Die Integrierung des Schaukastens in den Eingangsbereich soll die Aufmerksamkeit sowohl auf diesen als auch auf den Zugang zum Garten lenken. Der Vorplatz wurde als kleine Grünfläche mit Blumenrabatt gefällig bepflanzt und der Zugang zum Garten und zum Schaukasten mit Kies und Häckselgut ausgeführt.

Die Rasenfläche im Bereich des Kirchengebäudes wurde durch einen leichten Staketenzaun mit Gartentür abgegrenzt. Blickfang ist ein frei stehender Buschapfelbaum, der in Gedenken an die Befreiung der Konzentrationslager Auschwitz (27.01.1945), Dachau (29.04.1945), Mauthausen (05.05.1945) und Ebensee (06.05.1945) gepflanzt wurde. (*)

Der obere und der untere Bereich des Gartens sind barrierefrei erreichbar. Die einzelnen „Zimmer“ und „Stuben“ sind durch Steige über einen Hauptweg verbunden. Sie werden mit entsprechenden Informationsschildern versehen und thematisch bepflanzt, wie zum Beispiel Clusius-Enzian, Clusius-Primel, Clusius-Gämswurz etc. im Clusius-Zimmer ; Gewürz- und Duftkräuter in der Käthe-Stube.

Das Areal, umgeben von der ansprechenden Architektur der Stadt und den umliegenden Bergen, lädt zum Verweilen und zur Abhaltung kleiner Kulturveranstaltungen ein. Der Garten wird mit solarbetriebenen Leuchten ausgestattet. Das Gartenareal wird bewusst nicht mit Abfallbehältern ausgestattet. Der terrassenförmig angelegte Garten soll, wie bereits erwähnt, als Ort für kleinere Kulturveranstaltungen genutzt werden.
Für den Fall, dass eine Veranstaltung aus den Nähten platzt, ist ein kurzfristiges Ausweichen in den angrenzenden Pfarrgarten, bei Regen in den nahegelegenen Gemeindesaal möglich.

Die Errichtung und Erhaltung des Carolus Clusius Gartens erfolgt aus Mitteln freiwilliger Spenden und unentgeltlicher Arbeitsleistungen. Spenden zur Umsetzung unserer Pläne nimmt die Evangelische Pfarrgemeinde Bad Ischl gerne entgegen.


(*) Der im KZ Dachau inhaftierte bayrische katholische Pfarrer Korbinian Aigner zog zwischen den Baracken unter widrigen Umständen einen Apfelsämling. Er gab diesem Apfelbäumchen den Namen KZ3 und pflanzte es nach seiner Befreiung neben der Kirche von Wilparting. An Aigners 100. Geburtstag gab man ihm den Namen Korbiniansapfel. Der Name soll daran erinnern: in Freude und Leid ist der Glaube wie diese widerstandsfähige Apfelsorte; wie es den Korbiniansapfel als Nahrung gibt, ist Gott für uns Menschen da.


RR Gerhard Gamsjäger für das Evangelische Bildungswerk Bad Ischl/Oberösterreich